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Tal von M'zab




Aufnahmedatum


Das Tal von M'zab erhielt 1982 von der UNESCO den Titel "Weltkulturerbe der Menschheit".



Allgemeines


Die Welterbestätte liegt in der Provinz Ghardaïa in Zentral-Algerien etwa 600 Kilometer südlich von Algier.

Die darin liegenden Dörfer sind stadtplanerische Meisterstücke aus dem 11. Jahrhundert und zeugen zudem von einem kulturellen Höhepunkt der Ibadi-Kultur.



Beschreibung


Das Tal von M´zab nimmt ungefähr eine Fläche von 72 Quadratkilometer in der algerischen Sahara ein.
Auf einer Höhe von 300 bis 800 Metern liegt der Mzab, eine felsige, regenarme Kreideplateaulandschaft, welche vom Wadi Mzab in Richtung Nordwest nach Südost durchquert wird.

Dieser Ort ist ein traditionsbehafteter menschlicher Lebensraum. Im 10. Jahrhundert n.Chr. schufen die Ibaditen ringsherum fünf Ksoure, so werden befestigte Städte und Dörfer genannt. Die Dörfer waren sehr funktionell, einfach und gewissermaßen an die Umgebung angepasst. Man fand hier zudem auch eine sehr gut entwickelte Bewässerungstechnik vor.
Man spürt förmlich das bei dieser Art der Architektur von M'zab, die Gemeinschaft und das Miteinander im Vordergrund stand.
Bis heute lassen sich Architekten und Stadtplaner von dieser Art zu bauen inspirieren.

Es entstanden fünf befestigte, burgartige Dörfer, nämlich Ghardaïa - die heutige Hauptstadt der gleichnamigen Provinz -, Beni Isguen, Melika, El Atteuf und Bou Noura.

In jedem Dorf befindet sich eine Moschee, deren Minarett als Wachturm genutzt wurde und alle Dörfer sind von einer Festungsmauer umgeben. Die Moschee war zugleich auch eine Festung innerhalb der Festung, in der sich auch das Arsenal und der Kornspeicher befanden. Die Europäer bauten in dieser Art Bergfriede im Mittelalter.

Die Häuser wurden immer um die Moschee gebaut, sie bildet in jedem Dorf den Mittelpunkt. Die Häuser waren um sie kreisförmig angeordnet und bestehen jeweils aus einem Raum identischer Größe.

Vor den Festungsmauern wurde der Friedhof angelegt, die Gräber wurden ebenfalls einheitlich und einfach angelegt.

Desweiteren gehörte zu jedem der Dörfer eine Art Sommer-Stadt. Dabei handelte es sich um eine ebenfalls befestigte Anlage um die nahe gelegenen Palmhain-Oasen herum, in denen die Bewohner den Sommer verbrachten.











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