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Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt




Aufnahmedatum


Die Entscheidung über die Aufnahme der Punischen Stadt Kerkuan und ihrer Totenstadt in die Weltkulturerbeliste wurde von der UNESCO im Jahre 1985 getroffen.



Allgemeines


Die Stadt Kerkouane liegt an der Ostüste der Halbinsel Cap Bon im Nordosten von Tunesien im Gouvernorat Nabeul an der Mittelmeerküste. Von Cap Bon aus sind es nur gut 140 Kilometer bis Sizilien.

Die Ruinen dieser Stadt bilden jedoch heute das einzige existente Beispiel eines phönizisch-punischen Stadtensembles, da es anders, als Karthago, nach seiner Zerstörung im 1. Punischen Krieg verlassen und nicht wieder aufgebaut wurde.
Die Wohnhäuser und Gebäude wurden unter Beachtung der anspruchsvollen Idee einer Stadtplanung errichtet.



Beschreibung


Kerkuan ist aufgrund seiner Lage schon früh als Ankerplatz genutzt worden und entwickelte sich im 6. Jh. v. Chr. zu einer festen Siedlung. Es handelte sich um eine von einer Mauer umgebenen, auf niedrigen Klippen verlaufenden, hufeisenförmigen Stadtanlage.

Die Stadt zeichnen ihre regelmäßigen, schachbrettartig angelegten Strassen und Plätze und die genormten Grundrisse der Wohnhäuser aus. Gerade die Normung der Wohnhäuser und die gefundenen Abwässerkanäle zeigen klar, daß es schon zu dieser Zeit eine städtebauliche Planung gab.
Die rechteckigen Häuser hatten einen einzigen Eingang an den sich ein Korridor anschloß, welcher zu einem Innenhof führte. Hier befand sich ein Brunnen, ein Waschbassin und eine massive steinerne Badewanne. Um den Hof herum gruppierten sich die verschiedenen Wohnräume und ein Emfangsbereich.

Desweiteren fanden sich hier die Überreste eines punischen Heiligtums, Töpfereien und Anzeichen einer Purpurmanufaktur, in der Murex-Schnecken gezüchtet und der begehrte Farbstoff gewonnen wurde.



Die Totenstadt Arg el Ghazouani


Nahe der Ausgrabungsstätte von Kerkouan, etwa einen Kilometer nordwestlich der Stadt wurde auch ein Teil einer Nekropole, einer Totenstadt, freigelegt.

In dieser Totenstadt wurden verschiedene Arten von etwa 200 gut erhaltenen Grabstätten gefunden.
Zum einen sind dies Grabkammern, die mehere Meter tief in den Fels gehauen wurden und prachtvolle Wandmalereien haben.
Zum anderen gibt es hier Gräber, die neben der Grabkammer auch Korridore, Vorräumen, Nischen und Sitzgelegenheiten aufweisen.

Während der Untersuchungen in der Totenstadt wurden auch eine Vielzahl von Grabbeigaben, wie Statuten, Schmuck, Gefäße und Münzen gefunden.











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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, den 04.Jun.09 | Seite erstellt in: 0.00509 Sekunden