Königspaläste von Abomey
Aufnahmedatum
1985 wurden die Königspaläste von Abomey von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Allgemeines
Abomey ist die Hauptstadt des im Landesinneren gelegenen Départements Zou in der westafrikanischen Republik Benin (früher Dahomey). Hier befinden sich eine der geschichtlich wichtigsten Stätten in Westafrika, nämlich die Ruinen der Paläste der einstmals sehr mächtigen Könige von Dahomey. Nachdem die Königspaläste und das Museum im März1984 durch einen Tornado schwere Schäden erlitten hatten, konnten sie zwischenzeitlich aufgrund der umfangreichen Bewahrungsmaßnahmen wieder von der Roten Liste des gefährdeten Welterbes genommen werden. Im Januar 2009 verursachte ein Buschfeuer erneut starke Schäden an mehreren Gebäuden.
Beschreibung
Abomey war bis zum Jahre 1900 die Hauptstadt des Königreichs von Dahomey. In den Jahren von 1625 bis 1900, beherrschten insgesamt 12 Könige dieses mächtige Königreich, dessen Reichtum und militärische Stärke vor allem auch aus dem aufkommenden Sklavenhandel resultierte. Mit Ausnahme von König Akaba, der seine eigene, separate Palastanlage erbaute, erschufen alle Könige ihre Paläste innerhalb desselben lehmmauerumfriedeten Gebietes, welches heute die 40 Hektar große Welterbestätte bildet. Sie nutzten aber auch die schon vorhandenen Paläste und ihre Anlagen weiter, da auch mit Baumaterial sparsam umgegangen werden mußte. Die Paläste von Abomey, bestanden vorwiegend aus Lehm, sind ein einzigartiges Rudiment dieses längst untergegangenen Königreiches und dessen teilweise grausamen Sitten und Gebräuchen. So mußte der Thron eines Königs beispielsweise auf vier abgeschlagenen Köpfen stehen. 50 der insgesamt 56 Basreliefs (Darstellung, die sich plastisch vom Hintergrund abhebt) wurden seit 1993 gefunden. Früher schmückten sie die Wände des Palastes von König Glèlè. Diese Reliefs stellen in ikonografischen Darstellungen die Geschichte und Macht des Fon-Volkes dar.
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